Das Engagement, sei es in den "alterwürdigen Organisationen" oder das Engagement der Jungen Wilden bildet die Grundlage einer bunten Beteiligungslandschaft in der Hansestadt - wie hier bei einem Benefizkonzert Am Sande. Bild: Laukat

Servicestelle Ehrenamt

Eine Ansprechpartnerin für Engagement und Ehrenamt vermittelt und berät Personen und Organisationen. Auf der Grundlage strukturiert sie Ehrenamt und Freiwilligenarbeit. Erstmals bot das Büro der Zukunftsstadt eine Anlaufstelle für Menschen, die sich engagieren wollen. Außerdem beriet unsere Mitarbeiterin Kathrin Wolter Organisationen hinsichtlich Planung, Struktur, Finanzierung und Räumlichkeiten. So bekam sie einen Überblick über die Engagement-Landschaft in Lüneburg.

Die Aufgabe wird in den kommenden zwei Jahren im Programm „Engagierte Stadt“ fortgeführt.

IDEE

Die Servicestelle Ehrenamt war in der Zukunftsstadt das Beratungsbüro für Menschen und Organisationen, die sich freiwillig engagieren. Eine bunte Landschaft von „alteingesessenen“ Organisationen, wie etwa der Freiwilligen Feuerwehr, oder Initiativen, die jedes Jahr frisch aus dem Kreis der Studierenden oder der Zivilgesellschaft allgemein kommen. Kathrin Wolter schenkte allen ein offenes Ohr und beriet oder vernetzte sie mit Gleichgesinnten. Außerdem beriet sie zur Förderung, zu Hilfsangeboten in Sachen Organisation oder überblickte ein kostenloses Raum-Angebot.

UMSETZUNG

Los geht's

Kathrin Wolter trat ihre Stelle im Mai 2021 in der Servicestelle an. Sie erhielt ein eigenes Büro, in dem sie Sprechstunden für Interessierte anbot. Einmal die Woche wechselte sie ihren Arbeitsplatz und stellte sich für Sprechstunden im mosaique – Haus der Kulturen zur Verfügung. Das soziokulturelle Zentrum vereint viele Initiativen und Aktionen unter seinem Dach und ist in Lüneburg die Anlaufstelle für Engagierte. Da die Servicestelle Ehrenamt in Abstimmung mit den Macher*innen des mosaique ausgearbeitet wurde, war es sinnvoll, auch dort die Beratung der Servicestelle abzubilden.

Neben der Organisation und Beratung von Einzelpersonen und Organisationen, bildete die Öffentlichkeitsarbeit ein dringendes Aufgabenfeld, also die Wissens- und Informationsweitergabe an die Stadtöffentlichkeit. Dazu erarbeitete Kathrin Wolter in Abstimmung mit der PR-Verantwortlichen Infomaterial. Zunächst erstellten sie eine Maxikarte mit den Sprechstunden und Mobiltelefonnummer, die an zentralen Orten der Stadt (Stadtteilhäuser, Treffpunkte von Initiativen etc.) ausgelegt wurde. Parallel dazu richteten sie eigene Social-Media-Kanäle, um dem Servicecharakter dieses Experimentes gerecht zu werden.

Der Austausch mit der Verwaltung belief sich auf Dezernat 5 (Bildung / Jugend / Soziales 54/Integration und Teilhabe, 52 Soziale Dienste / 53 Bildung und Betreuung, Ehrenamtskoordinatorin der Hansestadt) und Dezernat 3 (Nachhaltigkeit / Sicherheit / Recht / ISEK), Dezernat 1 (ISEK / Strategische Innenstadt Entwicklung, Oberverwaltungsbeamte, BürgerInnenbeteiligung / Engagementförderung).

Neben allen relevanten Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft stellte sich der Austausch mit der Dachorganisation studentischer Initiativen (DSI), dem SCHub (social change hub), Centre for Sustainability Management und dem Transdisziplinären Fallstudienbüro der Fakultät Nachhaltigkeit als sinnvoll heraus. Die Leuphana Universität trat dabei als starke Ideengeberin für nachhaltige Initiativengründungen auf.

Überregional vernetzte sich die Servicestelle Ehrenamt, um nur einige zu nennen, mit dem Bundesverband Freiwilligenagenturen, dem Bundesverband Bürgerschaftliches Engagement, innerhalb des Bundesprogramms »Engagierte Stadt«, der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, Leitung Service, Leitung Strukturstärkung, diversen angrenzenden Landkreisen oder auch entsprechenden Einrichtungen in Hamburg.

Maxikarte Sevicestelle Ehrenamt

ERGEBNIS

Als größter Erfolg ist die Aufnahme Lüneburgs in den bundesweiten Verbund „Engagierte Stadt“ zu nennen. Hier schließen sich, gefördert durch diverse Stiftungen, Städte zusammen, um dem Ehrenamt mehr Auftrieb zu geben und so letztlich Demokratie und bunte Gesellschaft zu fördern.

Unter dieser Flagge segelt seit Sommer 2022 auch Lüneburg. In Kooperation mit den Ansprechpartnerinnen der Hansestadt organisierte Kathrin Wolter einen ersten, internen, runden Tisch mit Verantwortlichen des Lüneburger Ehrenamts, Verbänden und Organisationen, um Struktur in die Landschaft zu bringen und eine Homepage zu erstellen, auf der sich Interessierte über Engagement-Möglichkeiten informieren. Dieses bleibt bestehen und ist ein Verstetigungserfolg der Zukunftsstadt.

Die Servicestelle vermittelte überdies für Organisationen und Verbände Menschen in der Hansestadt ins Ehrenamt. Über die Social-Media-Accounts liefen regelmäßig sogenannte „Helfer Gesucht“-Anzeigen, bei denen Verbände ihre Ausschreibungen veröffentlichen konnten. Neben insgesamt rund 420 Beratungsgesprächen unterstützte Kathrin Wolter bei der Neubesetzung der Leitung der Freiwilligenagentur des Paritätischen Lüneburgs durch Beratung- und Informationsvermittlung. Weiterhin beteiligte sich die Zukunftsstadt an der Ausgestaltung mit Bewerbung des Mit-wirk-omaten, einem Online-Werkzeug, mit dem jeder Benutzende herausfinden kann, welche Organisation zu ihm oder zu ihr passt.

Mit dem „Treffpunkt Ehrenamt“ gelang es erstmals, das Ehrenamt innerhalb der Stadt sichtbarer zu machen. Das Lüneburger Böllhaus unternahm die Initiative und wurde bei der Organisation am Anfang, besonders in verwaltungsrechtlichen Fragen, unterstützt. Alle 14 Tage stellten sich dazu Initiativen während der Zeiten des Wochenmarktes vor dem Rathaus vor und konnten so zahlreiche neue Mitglieder gewinnen. Bei einem Abschlussworkshop evaluierten alle Beteiligten die Aktion und sammelten Inspiration für eine mögliche Fortsetzung.

Zeitungsartikel zum Download

Was bleibt?

Kathrin Wolter wird nach Ende der Zukunftsstadt in der Stadtverwaltung Lüneburg angestellt. Sie betreut dort die „Engagierte Stadt“ weiter. Das Ziel: dem Engagement in Lüneburg, seien es die studentischen Initiativen oder das alteingesessene Ehrenamt wie der Paritätische oder der ASB, eine Struktur und damit einen festen Platz im Stadt- und Gemeinleben zu geben.

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