Im Februar 2022 organisierten Studierende von der Leuphana Universität den Kongress "Keine Angst vor Wohnprojekten". Mit dabei: Bewohner:innen aus Wohnprojekten, Vertretende verschiedener Verbände, Professoren und Studierende sowie Verwaltungsvertreter:innen. Ein Talkrunde schloss den Kongress ab. Bild: Zukunftsstadt

Wohnprojekte-Kontor

Wohnraum in Lüneburg ist knapp. Bedingt zum einen durch die Stadtarchitektur, zum anderen durch die attraktive Lage der Hansestadt in der Metropolregion Hamburg. Muss es denn immer gleich ein Einfamilienhaus oder eine Mietwohnung im klassischen Sinn sein? Das Experiment Wohnprojekte-Kontor legt den Fokus auf alternative Wohnformen, etwa in Gemeinschaften oder Häusern, die unter nachhaltigen Gesichtspunkten gebaut worden. Das Wohnprojekte-Kontor schuf in der Zukunftsstadt den Anlaufpunkt für Menschen, die sich für alternative Wohnvorhaben interessierten.

Auch Investor*innen, die eigene Bauvorhaben sozialverantwortlich umsetzen wollten, wurden von den Architekt:innen Susanne Puschmann und Stephan Seeger beraten. Monatlich fand dazu der Stammtisch statt, außerdem standen jährliche Bustouren zu Wohnprojekten in Stadt und Landkreis auf dem Programm. Ein starker Kooperationspartner dabei war der Lüneburger Verein MehrLeben.

IDEE

Was kann man in Lüneburg gegen den Platzmangel tun? Erstmal nicht viel, aber man kann Alternativen zum herkömmlichen Wohnen aufzeigen. Die gibt es nämlich schon. Über 20 Wohnprojekte finden sich in Stadt- und Landkreis. Mit dem Wohnprojekte-Kontor bekamen sie mehr Öffentlichkeit. Darüber hinaus stand Vernetzung, Information und Aufmerksamkeit für das Thema auf der Agenda. Besondere Wohnformen bieten nämlich zahlreiche Antworten für Kommunen auf die dringenden Fragen der Zeit. Überdies sind diese Wohnprojekte meist nachhaltig gebaut und orientieren sich in ihrer Struktur an ressourcen-schonenden Vorgaben. Die Architekt:innen Susanne Puschmann und Stephan Seeger verfügen über ein großes Netzwerk und übernahmen als Projektleitende hier die Aufgabe einer zentralen Anlaufstelle. Ihre Aufgaben umfasste neben der Vernetzung von Interessierten, Kommunalvertretenden und Investor*innen auch die Verknüpfung mit der Leuphana Universität.

UMSETZUNG

Als fester Termin stand monatlich der Wohnprojekte-Stammtisch fest. Hierher kamen Menschen, die sich für alternatives Wohnen interessieren. Sie erfuhren, wie man so etwas aufbaut, welche Informationsquellen es gibt und welche rechtlichen Vorgaben. In Kooperation mit der niedersächsischen Architekt*innenkammer organisierten Stephan Seeger und Susanne Puschmann einmal im Jahr eine Busfahrt zu alternativen Wohnprojekten in Lüneburg und der Region.

Ein besonderes Highlight war der Kongress, den die Wohnprojekt-Kontoristen mit Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg veranstalteten. Unter dem Titel „Keine Angst vor Wohprojekten“ tauschten sich erstmals Expert*innen, Kommunalvertreter*innen, Bewohner*innen und Forschende zu dem Thema aus.

Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der japanischen Delegation von Stadtplaner*innen in Lüneburg. Konfrontiert mit ganz ähnlichen Problemen in ihren japanischen Kommunen, hatte sich die Gruppe auf den Weg nach Lüneburg gemacht, um „Best Practice“-Beispiele im Bereich nachhaltige Stadtplanung zu erfahren. Dazu gehörte auch ein Besuch im Lüneburger Wohnprojekt „Speicherbogen“, das mit einem Mehrgenerationen-Konzept aufwartet.

ERGEBNIS

Es gelang ein Austausch mit Interessensorganisationen, die bislang gemeinsam noch nie das Thema betrachtet haben, etwa bei dem Kongress „Keine Angst vor Wohnprojekten“ an der Leuphana. Zahlreiche Medienbeiträge brachten das Thema in Lüneburg in die öffentliche Diskussion. Dass die Verfahren zur Grundstücksvergabe besser auf Projekte Gemeinschaftlichen Wohnens angepasst werden müssen, ist ein fachliches Ergebnis und die Forderung besteht, die Verwaltungskräfte dahingehend besser zu schulen.

Was bleibt?

Schon vor der Zukunftsststadt betrieben die Architekt:innen Susanne Puschmann und Stephan Seeger gemeinsam mit dem Verein MehrLeben den Stammtisch für alternative Wohnprojekte. Den werden sie auch nach Ende der Zukunftsstadt Lüneburg fortführen, um Ideen für nachhaltiges Wohnen zu fördern.

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